Um Teile zu kennzeichnen und zu identifizieren, sei es mit einem Markennamen oder einer Seriennummer, ist eine Markierung erforderlich. Die gängigste Methode ist heute die Lasermarkierung. Obwohl sie in der Uhrmacherei relativ neu ist, ist die Lasermarkierung deutlich effizienter als die traditionelle Handgravur. Handgravur ist ein über viele Jahre entwickeltes Handwerk und stellt eine eigenständige Kunstform und einen Beruf dar. Normalerweise schickt ein Uhrmacher ein Teil zur Handgravur in die Werkstatt, doch dank der Verfügbarkeit von Faserlasern können wir heute unsere eigene Lasermarkierung direkt in der Uhrmacherwerkstatt durchführen.
Wir müssen Teile nicht mehr quer durchs Land oder gar in andere Teile der Welt schicken, um sie gravieren zu lassen. Die Gravur kann direkt neben der Anlage erfolgen, in der wir das Teil herstellen. Ich verwende einen 20-W-Faserlaser, ein relativ kompaktes und einfach zu bedienendes Gerät. Das ist zwar nicht ganz billig, aber deutlich günstiger, als Teile zur Laserbeschriftung an einen anderen Ort zu schicken, und deutlich günstiger als die Gravur von Hand.
Beispielsweise kann das manuelle Gravieren einer vierstelligen Seriennummer auf der Rückseite einer Edelstahlarmbanduhr Stunden dauern, während es mit einem Faserlaser nur Sekunden dauert. Diese beiden Methoden – Lasermarkierung und Handgravur – unterscheiden sich stark in Bezug auf Kosten, Produktionsgeschwindigkeit und Effizienz. Die Lasermarkierung ermöglicht niedrigere Produktionskosten und eine schnellere Bearbeitungszeit, was bei der Herstellung einer Uhr oder eines Bauteils innerhalb eines bestimmten Budgets entscheidend ist. Solche Laser sind unglaublich hilfreich für die Herstellung relativ erschwinglicher Zeitmesser.
Ein Faserlaser kann auch zum Schneiden von Metall verwendet werden. So können Sie beispielsweise ein Logo durch ein Schwinggewicht schneiden, indem Sie das Material wegschneiden. Ein Faserlaser funktioniert, indem er das Material an der Oberfläche erodiert und dabei Wärme erzeugt. Je länger der Laser in einer Position bleibt, desto mehr Wärme erzeugt er und desto mehr Material schneidet er. Durch Anpassen der Lasereinstellungen können Sie verschiedene Markierungen erzielen: dunkle Markierungen, die wie Brandflecken aussehen, schwarze Markierungen, die kein Metall entfernen, oder Mattierungen, die in jeder Tiefe eine helle, saubere, geätzte Oberfläche erzeugen.
Die von mir verwendeten Geräte stammen von der US-Firma MECCO. Ein Grund für meine Wahl eines MECCO-Lasers ist der lebenslange technische Support. Wenn ich auf ein neues Material stoße oder Hilfe bei der Einrichtung des Lasers für eine bestimmte Markierung benötige, kann ich sie anrufen oder per E-Mail um Rat fragen. Dieser Support ist von unschätzbarem Wert, insbesondere da Lasereinstellungen – wie Leistung und Timing – nicht immer intuitiv sind und verschiedene Metalle unterschiedlich auf den Laser reagieren.
Die meisten Uhren auf dem heutigen Markt verfügen über mindestens eine lasermarkierte Komponente. Beispielsweise sind manche Zifferblätter mit lasermarkierten Texturen versehen, und viele Uhrwerkteile werden mit Lasern verziert. Sogar Genfer Streifen können mit Lasern anstelle von Schleifpads angebracht werden. Lasermarkierte Streifen können zwar etwas anders aussehen, sind aber – sofern sie nicht von einem erfahrenen Uhrmacher aus der Nähe betrachtet werden – nahezu identisch mit herkömmlichen Streifen. Laser beschleunigen den Prozess erheblich und reduzieren den Aufwand für eine ähnliche Verzierung.
Laser können in CNC-Maschinen integriert werden, ein wichtiger Aspekt bei der Arbeit mit Lasern ist jedoch die Frequenz des Lichts. Wir verwenden Spezialglas, um das Licht abzuschirmen, typischerweise in einem geschlossenen System, um zu verhindern, dass es entweicht und die Augen schädigt. Darüber hinaus eignet sich ein Faserlaser hervorragend zum Schneiden und Markieren von Metallen. Zum Markieren von Holz wird jedoch ein anderer Lasertyp benötigt, da ein Faserlaser das Holz in Brand setzen würde. Zum Markieren von Holzkisten verwenden wir ein anderes Setup mit einem Speziallaser.
In meiner Werkstatt können wir Titan, Edelstahl, Gold, Platin, Messing, Kohlenstoffstahl – fast jedes Material, mit dem wir arbeiten – markieren. Ich verwende den Laser zum Markieren von Uhrenbrücken, Hauptplatinen, Logos auf Kronen und Schnallen, Seriennummern auf Gehäuseböden und sogar zum Schneiden von Schwungmassen in bestimmte Formen. Ich habe den Laser auch zum Erstellen applizierter Ziffern verwendet, indem ich sie aus dem Material ausgeschnitten habe.
Bei genauerem Hinsehen erkennt man bei modernen Armbanduhren tiefe Gravuren oder Markierungen mit scharfen Ecken – Details, die mit einem Schaftfräser unmöglich zu erzielen wären. Möglich wird dies durch die Lasermarkierung, die mittlerweile zur Standardmethode für die Gravur von Armbanduhren geworden ist.