Bei unserer letzten Fragerunde in der Uhrmacherwerkstatt beantworteten wir spannende Fragen zu den Feinheiten der Uhrmacherei. Ein wiederkehrendes Thema waren die Steine – die kleinen, aber wichtigen Komponenten aus Saphir. Diese winzigen Steine mögen geheimnisvoll erscheinen, aber wir möchten Ihnen erklären, was sie bewirken und wie sie hergestellt werden. Warum verschleißen Uhrenachsen nicht an harten Lagersteinen? Diese Frage wird häufig gestellt, und die Antwort ist etwas kontraintuitiv. Obwohl Lagersteine aus extrem hartem Saphir bestehen, sind es tatsächlich die weicheren Achsen, die bei mangelnder Pflege der Uhr zum Verschleiß neigen. Mit der Zeit können schmutzige Öle und Fremdpartikel wie Poliermittel wirken und sowohl Lagerstein als auch Achse beschädigen. Regelmäßiges Reinigen und Ölen ist unerlässlich, um diesem Verschleiß vorzubeugen.
Wie werden Uhrsteine hergestellt? Uhrsteine werden aus im Labor gezüchtetem Saphir gefertigt, ähnlich wie Diamanten. Der Saphir wird dazu in präzise Formen geschliffen, typischerweise winzige Zylinder mit einem Loch in der Mitte. Dieses Loch muss äußerst präzise sein, um die Achse aufzunehmen, ohne zu fest oder zu locker zu sein. Das Schleifen und Polieren erfolgt mit diamantbesetzten Werkzeugen, um die nötige Präzision zu erreichen.
Werkzeugbau: Eine Schlüsselkompetenz für Uhrmacher! Einer der ersten Schritte auf dem Weg zum Uhrmacher ist das Erlernen der Herstellung und Modifikation von Werkzeugen. Von Spezialschraubendrehern über Pinzetten bis hin zu Vorrichtungen fertigen Uhrmacher oft ihre eigenen Werkzeuge für die Bearbeitung winziger Komponenten. Die Herausforderung besteht darin, zu erkennen, wann die Investition in die Herstellung eines individuellen Werkzeugs auf lange Sicht Stunden spart.
Hauseigene Handwerkskunst: Was wir bauen In unserer Werkstatt können wir fast jedes Uhrenteil herstellen, von Brücken und Schrauben bis hin zu Hauptplatinen und Kronen. Bestimmte Komponenten wie Federn und Saphire beziehen wir jedoch von spezialisierten Herstellern. Das Kaliber 1003 beispielsweise ist ein Uhrwerk, bei dem die meisten Teile im eigenen Haus gefertigt werden. Für andere Uhren setzen wir jedoch auf hochwertige Schweizer Teile, um die Preise ohne Qualitätseinbußen zu halten.
Balance zwischen Tradition und Erschwinglichkeit: Wir könnten zwar jedes Teil selbst produzieren, doch dies würde die Kosten für jede Uhr deutlich erhöhen. Unser Ziel ist es, erschwingliche, hochwertige mechanische Uhren zu schaffen. Deshalb kombinieren wir hauseigene Handwerkskunst mit sorgfältig ausgewählten Schweizer Komponenten. So können mehr Menschen die Schönheit und Präzision mechanischer Uhren genießen.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme an dieser Fragerunde! Abonnieren Sie unseren YouTube-Kanal und bleiben Sie dran für weitere Folgen, in denen Sie Ihre eigenen Fragen stellen und Ihr Verständnis der Uhrmacherkunst vertiefen können.